Impuls zum 3. Advent

Wer Bist Du?

„Wer bist du?“ so fragt Johannes im heutigen Evangelium Jesus. Diese Frage „Wer bist du?“ dient nicht bloß als Anstoß, damit der andere sich Gedanken über sich selbst macht. In dieser Frage an Jesus „Wer bist du?“ stecken die letzten Fragen eines Menschen mit drin. Denn von der Beantwortung dieser Frage hängt für Johannes ab, ob er seine Lebensaufgabe erfüllt hat oder nicht. Ob er den Richtigen angekündigt hat, ob er dem Richtigen den Weg bereitet, ob er die Menschen auf den Richtigen vorbereitet hat. Oder ob alles umsonst war.
Die Frage „Wer bist du?“ wird verschlüsselt gestellt. Johannes schickt seine Jünger/innen zu Jesus mit der Frage „Bist du es, der da kommen soll?“

Jesus reagiert nicht abweisend. Er nimmt die Frage ernst, er nimmt den Menschen Johannes mit seinen Zweifeln und Fragen an. Das bedeutet für uns, dass wir Fragen haben dürfen, dass wir Zweifel äußern dürfen – vor Gott im Gebet. Dass wir nicht glauben müssen: „Ein echter Christ/ eine echte Christin darf das nicht!“ Wenn Jesus uns mit unseren menschlichen Schwächen und mit unseren Glaubensschwächen annimmt, dann tut Gott das auch mit uns. Darauf können wir vertrauen.
Das heutige Evangelium mit der Frage von Johannes dem Täufer und der bestärkenden Antwort Jesu an ihn soll auch uns bestärken, damit wir sagen und leben können:

„Ich will auf keinen anderen warten. Amen.“

Regina Krebs
Mitglied Kommission Glaube, Kirche, Eine Welt

Bild: Sylvio Krüger/Pfarrbriefservice.de

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