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Impuls zum 2. Advent

Stop! Sackgasse! Bitte wenden

Ein Navi ist mittlerweile Standard in einem Auto. Ich gebe ein Ziel ein und werde mit entsprechenden Befehlen genau dahin geleitet.
Im Evangelium des 2.Adventssonntages steht Johannes in der Wüste quasi als Wegweiser zum Himmelreich. „Kehrt um“, so die berühmten Worte des Rufers. Und er geht kein bisschen zimperlich mit seinen Zuhörern um: „Ihr Schlangenbrut“, nennt er sie. „Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt“.
Da ist die Stimme meines Navis deutlich freundlicher, auch wenn der Befehl „bitte wenden“ durchaus energisch klingen kann.
Das Ziel in der Adventszeit ist Weihnachten. Führt der Weg dorthin direkt über viele Adventsfeiern, hunderte von Weihnachtsmärkten, tausende Einkaufspakete, Millionen Lichter? Ja, vielleicht. Vielleicht bleibe ich da aber auch im Stau stecken und komme zu spät oder todmüde an.
Vielleicht ist ein Umweg über eine Nebenstrecke zielführender? Ein Besuch bei einem Menschen, der sich darüber freut, nicht damit rechnet? Die Kerzen in der Kirche bei einer Roratefeier?
Am Ende ein Nachdenken über meinen eigenen Lebensweg? Befinde ich mich etwa auf dem Holzweg, in einer Sackgasse?
Bereitet dem Herrn den Weg! Aber ist es nicht umgekehrt? Gott bereitet mir den Weg zu einem gelungenen, glücklichen Leben. Ich muss ihn nur finden. Das ist nicht so einfach. Zu viele Navi-Stimmen, zu viele Fakenews, zu viele falsche Sternchen und Irrlichter.
„Bringt Frucht hervor“, so sagt es Johannes. Im Gotteslob Lied Nr. 440 heißt es:
Hilf, Herr meiner Tage, dass ich nicht zur Plage meinem Nächsten bin und hilf meiner Seele, dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin.

Das klingt schon ganz gut nach klarer Ansage…fast wie ein Navi.

Cordula Gerlach
Mitglied Kommission Glaube, Kirche, Eine Welt

Bild: pixabay.de

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