„Starke Frauen - Starke Demokratie“
Herbsttagung des Katholischen Deutschen Frauenbund thematisiert Situation von Frauen in der Politik
Am 8. November 2025 lud das Bildungswerk des Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) im Diözesanverband Würzburg zu einer Veranstaltung nach Würzburg ins Veranstaltungszentrum HL. Kreuz. Mit Lisa-Marie Singer (Referentin SPD), Lisi Maier (Direktorin Bundesstiftung Gleichstellung) und Katharina Schulze (MdL, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/ Die Grünen) waren drei Frauen geladen, die sich für Gleichstellung, Gleichberechtigung und Chancengleichheit stark machen. Aus zum Teil sehr persönlicher Perspektive thematisierten sie die Stellung von Frauen in der deutschen Politik vor knapp 100 anwesenden Frauen aus ganz Unterfranken.
Nach einem jeweils subjektiven Einstieg in das Thema „Starke Frauen - Starke Demokratie“ aller drei Referentinnen folgte ein intensiver Austausch mit Bildungswerkvorsitzender Edith Werner auf dem Podium. Dabei wurde deutlich, dass es in Deutschland noch viel zu tun gibt, um einen Rahmen zu schaffen, in dem sich Frauen in der Politik genauso zu Hause fühlen wie Männer.
Lisi Maier fordert dazu beispielsweise die Sitzungszeiten von Gemeinderatssitzungen familienfreundlich zu gestalteten, so dass es für jede Person - egal in welcher Lebensphase sie sich befindet - eine Teilnahme möglich ist. Katharina Schulze ergänzte, dass auch eine Teilnahme mit Kind möglich sei, wie sie aus eigenen positiven Erlebnissen schildern konnte.
Lisa-Marie Singer macht sich für Netzwerke stark. Das Zusammentun verschiedener Interessensvertreter*innen für ein gemeinsames Ziel zum richtigen Zeitpunkt kann gute Erfolge erzielen. Hierbei ist auch die Solidarität unter Frauen gefordert und ein durchaus wichtiger Faktor.
„Die Macht umarmen“ fordert Katharina Schulze und rief dazu auf, Macht als etwas Positives zu sehen und diese auch zu nutzen, um Ziele zu verfolgen. Mächtig zu sein ist etwas Schönes und jede Person kann Macht nutzen, um Gutes zu tun.
Die Diskussion zeigte, dass wir vor allem in Bayern noch weit weg sind von Parität und der Gleichstellung der Geschlechter in der Politik - auch in der Kommunalpolitik. Vielleicht würde eine Quotenregelung hier Optionen eröffnen und Gleichstellung fördern.
Der KDFB setzt sich ein für eine geschlechtergerechte Politik und wünscht sich mehr Frauen in allen Bereichen der Politik. Aus diesem Grund unterstützt er die Kampagne “Bavaria ruft - Mehr Frauen in die Räte!“, die von der Präsidentin des Bayrischen Landtages Ilse Aigner ins Leben gerufen wurde und Frauen für Politik begeistern möchte. Informieren Sie sich gerne unter: www.bavariaruft.de
Der (Wahl-)Frauentag 8. März 2026 wird zeigen, ob die Funken übergesprungen sind und die bayrischen Kommunen stolz sein können auf ihre paritätischen besetzten Räte.
Christine Kedem-Lanzl
KDFB Bildungsreferentin